Unser Weg in die Cloud

Unser Weg in die Cloud

Der Begriff „Cloud“ ist mittlerweile allgegenwärtig und auch für uns bei der Interhyp spielen Cloud-Technologien eine wesentliche Rolle. Ich möchte Euch in diesem Blog einen kurzen Einblick und Status dazu geben. Wenn wir allgemein von Cloud sprechen, dann geht es meistens um eine von zwei Ausprägungen:

  1. Auslagerung von (Standard-) Software/Applikationen an Hersteller, die diese komplett anbieten und betreiben (Software As a Service = SaaS). Beispiele hierfür sind: Workday, ServiceNow, Salesforce, Trello, Miro, Twilio, Coyo, Office 365 (Teams, Onedrive, …) u.v.a.m.

  2. Betrieb unserer eigenentwickelten Lösungen auf einer hochskalierbaren und nach Nutzung abgerechneten Infrastruktur bei einem großen Cloud-Provider (aktuell: Microsoft)

Der Weg in die Cloud ist kein einmaliges Projekt sondern ein Transformationsprozess, der sich über mehrere Jahre erstreckt und aus einer Vielzahl an Einzelprojekten besteht. Wir gehen diesen Weg nicht zum Selbstzweck sondern mit dem klaren Ziel unser Kerngeschäft wettbewerbsfähig zu halten und darüber hinaus unseren Marktanteil weiter auszubauen.

Wo kommen wir her?

Historisch betrachtet kommen wir aus einer Welt, in der wir alle wesentlichen Geschäftsprozesse – ohne Unterscheidung ob diese zum Kerngeschäft zählen oder nicht – in einer einzigen großen, monolithischen Anwendung abgebildet haben. Über viele Jahre hat uns diese Architektur perfekt dabei unterstützt zu wachsen und unsere Positionierung am Markt zu optimieren.

Über die Jahre hat sich aber auch herausgestellt, dass die Wartung und Anpassung eines solchen Monolithen extrem aufwändig und teuer werden. Darüber hinaus gibt es zahlreiche spezialisierte Anbieter am Markt, die zeitgemäße Funktionalitäten bieten, die wir schlichtweg nicht wirtschaftlich nachbauen können und sollten. Beispiele hierfür sind z.B. unser Intranet (jetzt Coyo) oder auch HR-Module (jetzt Workday).

Software-as-a-Service reduziert Aufwände

Bereits seit mehr als zwei Jahren folgen wir daher einer klaren strategischen Maßgabe: Software/Applikationen, die nicht zu unserem Kerngeschäft gehören sollten möglichst an spezialisierte Anbieter ausgelagert und im Idealfall im SaaS-Modell bezogen werden. Damit reduzieren sich sowohl regulatorische Aufgaben (z.B. für Backup/Restore) und auch der Betriebsaufwand (z.B. regelmäßige Updates, Support durch Customer Care) sinkt in der Regel erheblich. Darüber hinaus ergeben sich Vorteile bzgl. der Verfügbarkeit, da diese SaaS-Lösungen meist auf globalen und sehr gut skalierenden sowie ausfallsicheren Cloud-Infrastrukturen laufen.

Ein gut präsentes Beispiel ist Microsoft Teams: die extreme Zunahme von Video-Calls in der Corona-Zeit hätten wir ohne entsprechende SaaS-Lösungen (neben Teams bei uns auch Snapview) vermutlich nicht annährend so schnell und reibungslos bewältigen können.

Unser Kerngeschäft wandert in die Interhyp Azure Cloud (IAC)

Die zweite wesentliche Ausprägung neben dem Bezug fertiger Software-Lösungen stellt die Nutzung der Cloud für unsere eigenentwickelten Lösungen dar. Hier wird die Komplexität um ein Vielfaches höher, da wir in der Microsoft Azure Cloud eigene (virtuelle) Umgebungen (bestehend aus Netzwerken, Servern, Storage, Services, usw.) aufbauen, auf denen zukünftig unsere Software-Lösungen laufen werden.

Stark vereinfacht stellt Microsoft über Azure eine Art (Lego-)Baukasten mit vielen hundert Services (Analogie: Lego-Steine) zur Verfügung. Jeder dieser Services kann per Code konfiguriert und mit anderen Services kombiniert werden. Hier ein stark vereinfachtes Beispiel: um eine Website bereitzustellen werden folgende Services (Bausteine) benötigt: Storage (Speicher für Dateien), CDN (Bereitstellung im Web), Netzwerk, Firewall, Datenbank, virtuelle Maschine/Container, DNS-Eintrag.

Um unserem Anspruch an eine sichere und regulatorisch optimal aufgebaute Cloud-Umgebung gerecht zu werden, arbeiten wir mit Teams bestehend aus internen und externen Experten über viele Monate sehr intensiv daran. Wir haben eine State-Of-The-Art Cloud-Umgebung konzipiert und setzen sie nun vollständig per Code (Infrastructure as Code) um. Somit sind wir in der Lage 100% identische Umgebungen (z.B. DEV, TEST, PROD) per Code vollautomatisiert bereitzustellen und bei Bedarf zu skalieren – und das in Minuten und nicht in Tagen/Wochen/Monaten.

Zukünftig müssen wir für neue Services keine Hardware mehr beschaffen, in unseren Rechenzentren einbauen und in Betrieb nehmen. Stattdessen definieren wir im Code unseren Bedarf und können uns die Infrastruktur in kürzester Zeit vollautomatisch selbst bereitstellen. Somit reduzieren sich in Zukunft unsere Zeiten zur Bereitstellung neuer Features und Lösungen erheblich und die beteiligten DPT-Kolleginnen und Kollegen können sich deutlich besser auf Themen rund ums eigentliche Kerngeschäft fokussieren.

Das aktuell laufende Cloud Enablement Projekt ist inhaltlich extrem komplex und herausfordernd – aber durch den unermüdlichen Einsatz toller Kolleginnen und Kollegen auch auf einem sehr guten Weg. Noch ist einiges zu tun und das Backlog für die kommenden Monate ist gut gefüllt.

Wie geht es weiter?

Uns muss immer bewusst sein, dass wir uns in einem Umfeld bewegen, in dem die Sicherheit unserer Daten allerhöchste Priorität genießt und in dem ein professioneller Betrieb sichergestellt sein muss. Zusammen mit Legal und Risk arbeiten wir intensiv daran, die regulatorischen Anforderungen im Cloud-Umfeld bestmöglich zu erfüllen.

Wir sind momentan eines der wenigen Unternehmen im Bankenumfeld die die eigenen Kernsysteme vollständig in die Cloud transformieren und damit auch einen Blueprint für weitere Cloud-Aktivitäten im regulatorischen Umfeld setzen können.

Unsere Entwicklungs-Squads bereiten sich schrittweise auf die Migration ihrer eigenentwickelten Services in die Cloud vor und wir gehen davon aus, dass in 2022 bereits ein Großteil unserer (Micro-)Services schrittweise in der Cloud betrieben wird.

Was heißt das für unsere Kolleginnen und Kollegen?

Zunächst einmal ist es für unsere Reputation als innovativer Arbeitgeber extrem positiv, dass wir uns mit neuesten Technologien beschäftigen und diese auch einsetzen – das ist in vielen Unternehmen nicht selbstverständlich.

Demgegenüber steht verständlicherweise eine Veränderung der wir alle unterworfen sind. Wir werden uns von etablierten Paradigmen lösen müssen – sowohl im Betrieb als auch in der Softwareentwicklung – aber es werden neue, interessante Themenfelder hinzukommen.

Wir werden alle beteiligten Bereiche mit auf die Reise nehmen und viele Kolleginnen und Kollegen im Umgang mit den neuen Technologien schulen und auf dem Weg in die Cloud begleiten.

Ich persönlich bin absolut überzeugt, dass uns die Cloud Transformation unserem Anspruch als Technologieführer deutlich näher bringt. Die Vielzahl dadurch neu aufkommender Themen (z.B. im Bereich Data Analytics, künstliche Intelligenz, etc.) wird die schrittweise wegfallenden Themen (z.B. Ein-Ausbauarbeiten im RZ) deutlich überkompensieren und unser Image als attraktiver Tech-Arbeitgeber untermauern.

Fazit

Auch wenn es von außen nicht immer direkt ersichtlich ist, so bewegt sich unter der Haube jeden Tag eine Menge. Wir haben viele engagierte und technisch versierte Teams, die tagtäglich daran arbeiten uns als Interhyp besser zu machen. Wir gehen den Weg in die Cloud konsequent und wir werden daher immer mehr Services aus der Cloud beziehen und dort betreiben. Die aufkommenden Herausforderungen – egal ob technisch, regulatorisch oder politisch – nehmen wir aktiv an und räumen diese nach und nach aus dem Weg.

Im Fokus steht für uns alle unser gemeinsames Ziel, unseren Marktanteil signifikant zu steigern und unserem Wettbewerb weiterhin einen Schritt voraus zu sein.

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